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Altersinkontinenz bei Hunden

  • Autorenbild: zumlorcheborn
    zumlorcheborn
  • 18. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Altersinkontinenz bei Hunden bezieht sich auf den unwillkürlichen Verlust der Blasenkontrolle, der bei älteren Hunden häufig auftritt. Diese Form der Inkontinenz kann sich durch ungewolltes Wasserlassen oder das Austreten von Urin während des Schlafs oder in entspannten Zuständen zeigen. Altersinkontinenz ist bei älteren Hunden relativ häufig und kann verschiedene Ursachen haben, die von anatomischen Veränderungen bis zu altersbedingten Schwächen der Blasenmuskulatur reichen.

Ursachen der Altersinkontinenz bei Hunden

Es gibt mehrere mögliche Ursachen für Inkontinenz bei älteren Hunden, darunter:

  1. Schwäche des Schließmuskels: Mit zunehmendem Alter können die Muskeln, die die Blase kontrollieren, schwächer werden. Diese Muskelschwäche führt dazu, dass die Blase nicht mehr so effektiv geschlossen bleibt, was zu unwillkürlichem Urinverlust führt.

  2. Hormonelle Veränderungen: Besonders bei kastrierten Hündinnen kann es zu hormonellen Veränderungen kommen, die die Blasenkontrolle beeinflussen. Ein Mangel an Östrogen kann die Muskeln des Blasenschließmuskels schwächen, was zu Inkontinenz führt.

  3. Blasenentzündung oder Infektionen: Harnwegsinfektionen sind eine häufige Ursache für Inkontinenz. Eine Infektion kann die Blase reizen und dazu führen, dass der Hund häufiger urinieren muss oder ungewollt Urin verliert.

  4. Anatomische Veränderungen: Bei älteren Hunden können strukturelle Veränderungen im Bereich der Blase oder des Harntrakts auftreten, die zu Inkontinenz führen. Dies kann durch Tumore, Steine oder Polypen verursacht werden, die den normalen Urinfluss beeinträchtigen.

  5. Neurologische Probleme: Erkrankungen des Nervensystems, wie Bandscheibenvorfälle oder degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule, können die Nerven beeinflussen, die die Blase kontrollieren, und zu Inkontinenz führen.

  6. Chronische Krankheiten: Krankheiten wie Diabetes oder Nierenerkrankungen können ebenfalls die Blasenkontrolle beeinträchtigen und zu Inkontinenz führen.

Symptome der Altersinkontinenz bei Hunden

Die Symptome der Altersinkontinenz können je nach Ursache und Schweregrad variieren. Häufige Anzeichen sind:

Unwillkürliches Wasserlassen: Dein Hund verliert Urin, ohne es zu merken, besonders im Schlaf oder in entspannten Zuständen.

Nasses Fell oder nasse Stellen: Vor allem an den Hinterbeinen oder im Schlafbereich des Hundes können nasse Flecken oder ein feuchtes Fell auftreten.

Vermehrtes Urinieren: Dein Hund zeigt häufiges oder plötzliches Urinieren, auch wenn er kürzlich draußen war.

Ungewöhnlicher Geruch: Urin, der auf dem Fell verbleibt, kann zu einem unangenehmen Geruch führen.

Häufiges Lecken des Genitalbereichs: Dein Hund könnte versuchen, sich sauber zu halten, indem er sich häufiger leckt.

Diagnose der Altersinkontinenz

Um Altersinkontinenz korrekt zu diagnostizieren, ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen. Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen, die in der Regel folgende Schritte umfasst:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den allgemeinen Gesundheitszustand Deines Hundes bewerten und eine körperliche Untersuchung durchführen, um andere mögliche Ursachen für Inkontinenz auszuschließen.

  2. Urintest: Eine Urinanalyse kann helfen, Harnwegsinfektionen, Blasenentzündungen oder andere gesundheitliche Probleme zu identifizieren, die zur Inkontinenz beitragen könnten.

  3. Blutuntersuchung: Bluttests können Aufschluss über den allgemeinen Gesundheitszustand Deines Hundes geben und Erkrankungen wie Diabetes oder Nierenerkrankungen identifizieren.

  4. Bildgebende Verfahren: In einigen Fällen kann der Tierarzt bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgenaufnahmen empfehlen, um strukturelle Probleme im Harntrakt oder in der Blase zu erkennen.

Behandlungsmöglichkeiten für Altersinkontinenz bei Hunden

Die Behandlung von Altersinkontinenz hängt von der Ursache der Inkontinenz ab. Es gibt verschiedene Ansätze, die je nach Diagnose angewendet werden können:

  1. Medikamentöse Behandlung:

    Östrogen oder Testosteronpräparate: Bei Hündinnen, die an hormonell bedingter Inkontinenz leiden, kann die Gabe von Östrogen helfen, den Schließmuskel der Blase zu stärken. Bei Rüden kann Testosteron verwendet werden.

    Alpha Agonisten: Medikamente wie Phenylpropanolamin können helfen, die Blasenmuskulatur zu stärken und die Kontrolle über den Blasenschließmuskel zu verbessern.

  2. Antibiotika: Wenn eine Harnwegsinfektion die Ursache der Inkontinenz ist, kann eine Antibiotikakur notwendig sein, um die Infektion zu behandeln und die Symptome zu lindern.

  3. Diät und Flüssigkeitsmanagement: In einigen Fällen kann eine spezielle Diät oder eine Anpassung der Wasseraufnahme helfen, die Blasenkontrolle zu verbessern. Es ist wichtig, dass Dein Hund Zugang zu ausreichend Wasser hat, aber die Wasseraufnahme kann in bestimmten Fällen unter tierärztlicher Aufsicht kontrolliert werden.

  4. Chirurgische Eingriffe: Bei anatomischen Problemen oder Tumoren, die die Inkontinenz verursachen, kann eine Operation notwendig sein. Dies ist jedoch in der Regel eine letzte Maßnahme, wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich sind.

  5. Managementmaßnahmen zu Hause:

    Schutzhöschen und Inkontinenzunterlagen: Schutzhöschen oder Inkontinenzunterlagen können verwendet werden, um das Zuhause sauber zu halten und den Komfort für Deinen Hund zu erhöhen.

    Häufiges Gassigehen: Häufigere Spaziergänge können helfen, die Blase regelmäßig zu entleeren und die Wahrscheinlichkeit von Unfällen im Haus zu reduzieren.

Pflege und Unterstützung zu Hause

Neben der medizinischen Behandlung gibt es einige Maßnahmen, die Du zu Hause ergreifen kannst, um Deinen Hund zu unterstützen:

Regelmäßige Fellpflege: Halte das Fell Deines Hundes sauber und trocken, besonders im Bereich der Genitalien und Hinterbeine, um Hautreizungen zu vermeiden.

Hygiene im Wohnbereich: Verwende waschbare Hundebetten und Inkontinenzunterlagen, um die Reinigung zu erleichtern und unangenehme Gerüche zu reduzieren.

Geduld und positive Verstärkung: Sei geduldig und verwende positive Verstärkung, um Deinen Hund zu unterstützen. Altersinkontinenz ist oft für den Hund ebenso unangenehm wie für den Besitzer.

Fazit

Altersinkontinenz ist bei älteren Hunden ein häufiges Problem, das verschiedene Ursachen haben kann. Eine rechtzeitige Diagnose und geeignete Behandlung können jedoch die Lebensqualität Deines Hundes erheblich verbessern. Mit der richtigen Pflege, medizinischen Behandlung und einem angepassten Management zu Hause kann Dein Hund auch im Alter ein glückliches und komfortables Leben führen.


C. Kaul

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