Beanspruchung
- zumlorcheborn
- 6. Aug. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Okt. 2024

Eine andere Sache ist unsere neue Leaderin Rani. Ihre Vorgänger Chrissie, Kaily und Ruby haben immer mal wieder einen Stock, ein Stück Fleisch oder etwas anderes auf den allseits beliebten Laufweg positioniert. Und zwar so, dass alle Hunde einmal daran vorbei mussten. Jeden hat sie einmal unmissverständlich durch ein kurzes heftiges Knurren gesagt: "Meins", es also für sich beansprucht.
Bei unseren Rudel Trainings, wusste sie, sie hat Burgfrieden zu halten. Das hat ihr nicht gepasst, sie versuchte nach einiger Zeit der Beobachtung ihren Ball, welchen sie auch immer für sich beanspruchte, im Laufweg zu platzieren. Sie wusste, dass sie tolerant und neutral bleiben musste. Aber wenn doch ihr Lieblingsspielzeug im Weg liegt, dann wird doch eine kleiner Hinweis an das "Rudel" erlaubt sein. Immer ging es ihr darum, ihren Besitzanspruch allen deutlich zu machen und ihre Rolle im Rudel zu untermauern.

Das galt auch für ihren Lieblingsplatz, diesen liebte sie besonders. Komischerweise gestattet sie gelegentlich einem Junghund, bei ihr zu liegen.
Nun ist sie nicht mehr da und Rani liebt diesen Platz. Keinen lässt sie heran, macht Stress. Kaily hat dieses Stressen von der alten Leaderin Chrissi übernommen, Taktiken aufgebaut, wie man ohne Gewalt durch Stress zu zu seinem Platz kommt. Und nun macht das auch Rani in der fünften Generation so, abgesehen von Kaily. Es wird also einfach etwas beansprucht, um den anderen zu zeigen, wie die Verteilung der Ressourcen so aussehen. Und auch Rani lässt gelegentlich wohlwollend einen Junghund bei sich liegen.
Ich mache das ebenso im Training und werde es wieder stärker mit einbauen. Das bedeutet nicht, dass ich einem Hund sein Futter streitig mache. Er hat es von mir bekommen und nun ist es seins. Ich weiß ja eh, das ich alles haben kann. Aber er soll in Ruhe fressen.
Und wenn ich an sein Futter heran muss, dann füge ich eher noch etwas mit viel Theater hinzu. Damit er mein "ich gehe an dein Futter" sehr positiv verknüpft.
Aber ich mache ihm einfach mein "Futter" streitig, beanspruche in aller Ruhe das Fleisch, welches ich vor meine Füße gelegt habe. Und gehe da auch mal drei Schritte weg, ohne das einer ran darf. Optimal ist ein leises nein, ein leises zischen und sie lassen "meins" links liegen.
C. Kaul
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