Hyposensibilisierung bei Tieren?
- zumlorcheborn
- 29. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Was ist eine Hyposensibilisierung (Spezifische Immuntherapie, SIT) bei Tieren?
Die Hyposensibilisierung bei Tieren, auch Spezifische Immuntherapie (SIT) genannt, ist eine langfristige Behandlungsmethode zur Behandlung von Allergien und allergiebedingten Hautkrankheiten. Hierbei spritzt der Tierarzt regelmäßig kleine Mengen der Allergene, auf die das Tier reagiert, um das Immunsystem des Tieres langsam daran zu gewöhnen. Ziel ist es, die Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber diesen Allergenen zu reduzieren.
Wie wird eine Hyposensibilisierung bei Tieren durchgeführt?
Die Hyposensibilisierung beginnt mit der Steigerungsphase, in der die Dosis des Allergens schrittweise erhöht wird. Der Tierarzt spritzt das Allergen in kurzen Abständen, bis die höchstmögliche Dosis erreicht ist. In der anschließenden Erhaltungsphase wird die Dosis nicht weiter gesteigert, und die Abstände zwischen den Spritzen werden verlängert. Das Tier erhält die Spritze dann etwa alle vier Wochen.
Es ist wichtig, das Tier nach jeder Spritze mindestens 30 Minuten lang zu beobachten, um bei möglichen Nebenwirkungen schnell reagieren zu können. Während einer Krankheit, insbesondere bei Fieber, sollte das Tier keine Hyposensibilisierungsspritzen erhalten. Zudem sollten die Spritzen nicht direkt vor oder nach dem Fressen oder vor starker Aktivität verabreicht werden.
Falls Nebenwirkungen auftreten, muss dies dem Tierarzt mitgeteilt werden, um die Dosis gegebenenfalls anzupassen. Die Wirkung der Hyposensibilisierung zeigt sich in der Regel innerhalb von sechs Monaten. Bei einigen Tieren verbessern sich die Symptome schnell, bei anderen kann es bis zu acht Monate dauern.
Wann wird eine Hyposensibilisierung bei Tieren angewandt?
Eine Hyposensibilisierung wird durchgeführt, wenn das Tier an Allergien leidet, die nicht durch das Meiden der Allergene kontrolliert werden können. Diese Therapie ist besonders sinnvoll, wenn andere Behandlungsansätze, wie Medikamente, nicht ausreichend helfen.
Die SIT ist besonders wirksam bei Allergien gegen Umweltallergene wie Pollen, Gräser und Hausstaubmilben. Sie kann jedoch bei Kontakt und Nahrungsmittelallergien weniger wirksam sein. Eine genaue Diagnose der Allergie und Identifikation der auslösenden Allergene sind notwendig, bevor eine Hyposensibilisierung in Betracht gezogen wird.
Welche Risiken birgt eine Hyposensibilisierung bei Tieren?
Eine Hyposensibilisierung ist ein teures Verfahren und sollte lebenslang durchgeführt werden, um Rückfälle zu vermeiden. Werden die Behandlungen unterbrochen, kehren die Allergiesymptome oft zurück und die Therapie kann beim zweiten Anlauf weniger erfolgreich sein.
Nebenwirkungen der Hyposensibilisierung können lokale Hautreaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Juckreiz an der Injektionsstelle sein. Diese sind meist harmlos und können durch Kühlen oder Antihistaminika behandelt werden. Schwere Nebenwirkungen, wie allergische Schocks (Anaphylaxie), sind selten, aber lebensbedrohlich und erfordern sofortige medizinische Behandlung. Anzeichen für einen anaphylaktischen Schock sind Ruhelosigkeit, Durchfall, Erbrechen, Kreislaufprobleme bis hin zu Bewusstlosigkeit.
Die Hyposensibilisierung sollte daher immer unter tierärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, um im Falle einer schweren Reaktion sofort eingreifen zu können.
C. Kaul
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