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Was ist Heparin

  • Autorenbild: zumlorcheborn
    zumlorcheborn
  • 18. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Heparin ist ein Antikoagulans (blutverdünnendes Medikament), das bei Hunden verwendet wird, um die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) zu verhindern oder bestehende Gerinnsel aufzulösen. Es ist ein natürlich vorkommendes Molekül, das in geringen Mengen im Körper produziert wird, und wird medizinisch synthetisiert, um die Blutgerinnung zu hemmen. Heparin ist besonders nützlich bei der Behandlung von Thrombosen, Embolien und bei bestimmten Herzerkrankungen.

Was ist Heparin?

Heparin ist ein Molekül, das die Blutgerinnung hemmt, indem es die Aktivität bestimmter Gerinnungsfaktoren, insbesondere Thrombin, blockiert. Es wird aus tierischem Gewebe gewonnen oder synthetisch hergestellt und in der Veterinärmedizin verwendet, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern oder zu behandeln.

Unfraktioniertes Heparin (UFH): Diese Form von Heparin wird oft verwendet, um die Blutgerinnung über kurze Zeiträume zu kontrollieren, z. B. nach Operationen oder bei akuten thrombotischen Ereignissen.

Niedermolekulares Heparin (NMH): Diese Form wird längerfristig verwendet, da sie eine längere Halbwertszeit und eine stabilere Wirkung hat.

Wofür wird Heparin bei Hunden eingesetzt?

Heparin wird bei Hunden in verschiedenen Situationen eingesetzt, bei denen die Blutgerinnung kontrolliert werden muss. Zu den häufigsten Anwendungen gehören:

  1. Prävention und Behandlung von Thrombosen: Heparin wird verwendet, um die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) zu verhindern, die sich in den Blutgefäßen bilden und den Blutfluss blockieren können. Dies ist besonders wichtig bei Hunden mit Herz- oder Lungenerkrankungen, die das Risiko von Thrombosen erhöhen.

  2. Behandlung von Lungenembolien: Wenn ein Blutgerinnsel in die Lunge wandert und dort den Blutfluss blockiert, spricht man von einer Lungenembolie. Heparin hilft, diese Gerinnsel zu verhindern oder aufzulösen.

  3. Blutgerinnung bei Nierenerkrankungen: Bei Nierenerkrankungen, insbesondere bei Nephrotischem Syndrom, kann das Risiko für Blutgerinnsel erhöht sein. Heparin kann verwendet werden, um dieses Risiko zu verringern.

  4. Prävention von Gerinnseln bei chirurgischen Eingriffen: Nach größeren Operationen oder bei Langzeitimmobilisation wird Heparin manchmal verwendet, um die Bildung von postoperativen Blutgerinnseln zu verhindern.

  5. Herzkrankheiten: Hunde mit Herzerkrankungen, wie z. B. Herzklappenerkrankungen oder Herzinsuffizienz, haben ein erhöhtes Risiko für Thromboembolien (Blutgerinnsel, die sich lösen und in andere Körperbereiche wandern). Heparin hilft, dieses Risiko zu minimieren.

Wie wirkt Heparin?

Heparin hemmt die Gerinnungsfaktoren, die normalerweise die Blutgerinnung aktivieren. Es bindet an ein Protein namens Antithrombin III, das die Aktivität von Thrombin und anderen Gerinnungsfaktoren verringert. Thrombin ist für die Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin verantwortlich, ein Protein, das für die Bildung von Blutgerinnseln wichtig ist. Indem Heparin diese Umwandlung blockiert, verhindert es die Bildung von stabilen Gerinnseln und reduziert das Risiko einer Thrombose.

  • Schnell wirkend: Heparin beginnt schnell zu wirken, sobald es in den Körper injiziert wird, und hemmt die Gerinnungsfaktoren innerhalb weniger Minuten.

  • Kurzfristig aktiv: Die Wirkung von unfraktioniertem Heparin hält nur wenige Stunden an, weshalb es oft in regelmäßigen Abständen verabreicht werden muss.

Anwendung von Heparin bei Hunden

Heparin wird in der Regel durch Injektionen verabreicht, entweder subkutan (unter die Haut) oder intravenös (direkt in die Vene). Der Tierarzt wird die Dosierung und den Verabreichungsplan auf der Grundlage der spezifischen Bedürfnisse des Hundes anpassen. Die Dosierung hängt von der Größe des Hundes, der Schwere der Erkrankung und dem gewünschten Grad der Blutverdünnung ab.

Nebenwirkungen und Risiken von Heparin

Wie jedes Medikament kann Heparin bei Hunden Nebenwirkungen und Risiken mit sich bringen, insbesondere wenn es über längere Zeiträume angewendet wird oder in zu hoher Dosierung verabreicht wird.

Blutungsrisiko:

Da Heparin die Blutgerinnung hemmt, besteht das Hauptrisiko in der Erhöhung der Blutungsneigung. Hunde, die Heparin erhalten, haben ein erhöhtes Risiko für innere Blutungen, insbesondere in den Magen-Darm-Trakt oder die Gelenke.

Anzeichen für Blutungen können blutiger Urin, blutiger Stuhl, Hautblutungen (kleine rote Punkte auf der Haut) oder Schwäche sein.

Allergische Reaktionen:

In seltenen Fällen können Hunde auf Heparin allergisch reagieren. Symptome einer allergischen Reaktion können Schwellungen, Juckreiz, Atemnot oder Hautausschläge sein.

Thrombozytopenie:

In einigen Fällen kann Heparin zu einer Thrombozytopenie führen, einer Verringerung der Anzahl von Blutplättchen (Thrombozyten), was das Risiko für Blutungen zusätzlich erhöht.

Osteoporose bei Langzeitgebrauch:

Bei längerer Anwendung von Heparin kann es zu Knochenschwund (Osteoporose) kommen, da das Medikament den Kalziumstoffwechsel beeinflussen kann.

Verletzungen bei Injektionen:

Wenn Heparin injiziert wird, insbesondere bei häufiger Verabreichung, kann es zu Blutergüssen oder Verhärtungen an den Injektionsstellen kommen.

Überwachung bei der Anwendung von Heparin

Hunde, die mit Heparin behandelt werden, sollten regelmäßig von einem Tierarzt überwacht werden. Der Tierarzt wird die Blutgerinnungswerte des Hundes überprüfen, um sicherzustellen, dass die Heparin-Dosierung korrekt ist und keine Gefahr von übermäßigen Blutungen besteht.

Blutuntersuchungen: Der Tierarzt wird regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen, um die Gerinnungsfähigkeit des Blutes zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Therapie optimal eingestellt ist.

Klinische Überwachung: Regelmäßige Untersuchungen sind notwendig, um Anzeichen von Blutungen oder Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.

Kontraindikationen

Es gibt bestimmte Bedingungen, unter denen Heparin bei Hunden nicht angewendet werden sollte:

  1. Aktive Blutungen: Hunde, die bereits unter inneren oder äußeren Blutungen leiden, sollten kein Heparin erhalten, da es das Blutungsrisiko erheblich erhöht.

  2. Schwere Leber oder Nierenerkrankungen: Hunde mit schweren Leber- oder Nierenerkrankungen können Schwierigkeiten haben, Heparin zu verarbeiten, was zu Komplikationen führen kann.

  3. Schwangerschaft: Heparin sollte bei trächtigen Hündinnen nur mit Vorsicht angewendet werden, da es theoretisch das Risiko von Blutungen während der Geburt erhöhen könnte.

Fazit

Heparin ist ein effektives Antikoagulans, das bei Hunden eingesetzt wird, um die Blutgerinnung zu kontrollieren und Blutgerinnsel zu verhindern. Es wird in einer Vielzahl von Situationen verwendet, darunter Thrombosen, Lungenembolien und postoperative Pflege. Trotz seiner Wirksamkeit ist es wichtig, Heparin unter strenger tierärztlicher Überwachung zu verwenden, da es mit Nebenwirkungen wie Blutungen verbunden sein kann. Eine regelmäßige Überwachung und die richtige Dosierung sind entscheidend, um eine sichere und wirksame Behandlung zu gewährleisten.


C. Kaul

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